Vor sechs Monaten begann Russland einen Krieg gegen die Ukraine. Wieder einmal wird die politische Landkarte Europas durch „Blut und Eisen“ verändert. Die Folgen für Frankreich sind natürlich tiefgreifend. Viele Aspekte seiner Außenpolitik scheinen mittlerweile überholt zu sein. Angesichts dieser großen Veränderungen „Demokratien versus Autoritäre“ ist die Dichotomie nicht sehr relevant. Gleichzeitig ist der Kampf nicht von vornherein verloren. Es bleibt ungewiss, ob China und vor allem Russland die implizite „Unabhängigkeitserklärung“ des globalen Südens in greifbare geopolitische Vorteile umwandeln können. Es liegt am Westen – angefangen bei den Europäern, einschließlich der Franzosen –, einen kühlen Kopf zu bewahren und langfristig zu agieren.